Der Viktualienmarkt

1807 als Kräutlmarkt angelegt, wurde er im Laufe der Jahre erweitert und
zum Viktualienmarkt umbenannt. Das Wort entstammt dem Lateinischen, es
bedeutet Lebensmittel. Zur damaligen Zeit begann man deutsche Begriffe zu
latinisieren. Ursprünglich am Schrannenplatz, dem heutigen Marienplatz ge-
legen, wurde der damalige Münchner Stadtmarkt zuerst mit einem Teil seines
Marktes zwischen Frauenstraße und Heilig-Geist-Kirche verlegt und ständig
bis 1870 erweitert. Die Verkaufsplätze wurden täglich neu vergeben. Dann aber
kamen die ersten festen Stände mit vielen Veränderungen und so erreichte der
Viktualienmarkt schon 1890 seine heutige flächenmäßige Größe.

Schon kurz nach Kriegsende entwickelte er sich zu einem Feinschmeckermarkt
mit einem immer größer werdenden Bekanntheitsgrad und gliedert sich in 7
Abteilungen. Im Obstfreimarkt wechseln im Rotationsverfahren sieben Händler
(immer die gleichen) die Schirmstände und bieten Käse und Wild feil. Dann gibt
es die Suppenküche wo in der Mittagszeit die „besten Suppen Münchens“an den
Tischen serviert werden. Natürlich  sind Schmankerl wie Leberkas, Weisswurst
und Brezn mit Bier allüberall erhältlich. Bevorzugte Brauereien gibt es keine am
Viktualienmarkt. Abwechselnd beliefert jede Brauerei den Biergarten und das
Bier wird in neutralen Krügen ausgeschenkt. An den Ständen ist angeschlagen,
welches Bier gerade im Ausschank ist. Die Vielfalt an Lebensmittel veranlasst
zu sagen “ es gibt nichts, was es am Viktualienmarkt nicht gibt“. Das gilt auch
für exotische Früchte, Süssigkeiten und Gemüse.

Früher flossen sieben Bäche kreuz und quer über den Markt. Rustikale Namen
wie Strohhammerbachl, Roßschwemmbach,Fischerbach,Pfisterbach,Katzenbach
oder Stadtgrabenbach, alles Seitenarme des Isarkanals, sind heute verschwunden.
Dies schon seit langem. Dafür gibt es sechs Brunnen, Zier-Trinkbrunnen, die alle
einen Namen von Münchner Originalen tragen wie Karl Valentin,Liesl Karlstadt,
Weiß Ferdl, Ida Schumacher, Roider Jackl usw.

Im Volksmund heißt der Viktualienmarkt auch Die gute Stube von München was
wohl darauf zurückzuführen ist, dass hier auf Einhaltung guter Sitten seitens der
Obrigkeit strengstens gewacht wird. Musizieren, radfahren, betteln, Alkohol ausser-
halb der Freischankflächen,verboten. Uniformierte Bedienstete der Stadtverwaltung
führen die Marktaufsicht. Hier kennt jeder jeden. Dies gilt auch für Kunden.

Veranstaltungen auf dem Viktualienmmarkt finden regelmäßg statt. So am 11.11.11.
um 11 Uhr Faschingsstart der Narhalla mit Vorstellung des offiziellen Münchner
Faschingsprinzenpaares. Faschingsdienstag, mit dem Tanz der Marktfrauen und noch
kleinere Feste, die dem Veranstaltungsprogramm zu entnehmen sind.